Wissenswertes über die von uns meist verwendeten Materialien

GIPS

Gips ist ein weltweit sehr häufig vorkommender Rohstoff und wird zusätzlich auch als Abfallprodukt aus Industrieanlagen gewonnen. Zudem ist Gips hervorragend recyclebar und umweltfreundlich deponierbar.

Die Einsatzbereiche von Gips sind durch seine zahlreichen positiven Eigenschaften äußerst vielfältig. Sie reichen von der Medizin über die Kunst und die Landwirtschaft bis hin zur Bauwirtschaft.

So ist Gips etwa als Gipsverband jedem ein Begriff. Wegen seiner Hautfreundlichkeit, der schnellen Trocknung und dem relativ geringem Gewicht bei hoher Festigkeit wurde er erst in den letzten Jahren durch den „Kunststoffgips“ teilweise ersetzt.

Die gute Formbarkeit hat ihn seit vielen Jahrhunderten auch in der Kunst zu einem wichtigen Grundmaterial gemacht. In der Landwirtschaft findet er Einsatz als Calcium-Lieferant ohne – wie etwa Düngekalk – dabei den pH-Wert des Bodens zu verändern. Haupteinsatzgebiet von Gips ist und bleibt jedoch die Bauwirtschaft.

Gips als Baustoff ist modern aber nicht neu. Bereits seit der Jungsteinzeit findet Gips beim Bauen Verwendung und damit ebenso lange wie der Lehmziegel. Er wurde als Mörtel, Estrich oder zum Verzieren benutzt.

Auch heute finden wir Gips in einer Reihe von modernen Baustoffen wie z. B. Estrichen oder Putzen. Seit den 1950er Jahren hat die mit Karton ummantelte Gipsplatte – umgangssprachlich auch Rigipsplatte – den Siegeszug in unseren Breiten angetreten. Heute sind diese Platten praktisch unverzichtbar geworden.

Als Rohstoff für die Platten dient entweder Naturgips oder der aus Abfallprodukten industriell hergestellte Gips (REA-Gips). Beide sind chemisch identisch. Lediglich durch eine geringfügig unterschiedliche Anordnung der Kristallstruktur sind Platten aus REA-Gips minimal leichter, dafür nicht ganz so flexibel.

Für den modernen Trockenbau werden hauptsächlich Platten aus Natur- oder REA-Gips, die mit einer Kartonschicht ummantelt sind, verwendet. Für besondere Anforderungen (Feuchtraum, Brandschutz, erhöhte Belastungen …) finden spezielle Kartone Anwendung oder dem Gips werden Fasern aus Kunststoff, Glas oder Zellulose beigemischt.


UNTERKONSTRUKTION

Gipsplatten werden in den meisten Fällen auf Metallunterkonstruktionen geschraubt. Von der Verwendung von Holz-Unterkonstruktionen ist man in den letzten Jahren weitgehend abgekommen, da durch die Verformungen des Holzes mit einer verstärkten Rissbildung zu rechnen ist. Bei den Metallen der Profile handelt es sich um verzinkte Stahlbleche, die je nach Einsatzbereich unterschiedliche Formen und Dicken aufweisen.


DÄMMSTOFFE

Die Dämmung eines Gebäudes ist mit eines der wichtigsten Themen beim Bauen. Die einzelnen Bauteile werden mit Hilfe des Dämmmaterials gegen Hitze, Kälte, Lärm, Feuchtigkeit oder Feuer isoliert. Alleine beim Dachausbau hat sich die empfohlene Dämmschichtdicke in den letzten 25 Jahren mehr als verdoppelt und dies, obwohl die angebotenen Materialien bei gleicher Dicke immer bessere Werte erreichen. Für die Wahl des richtigen Dämmstoffes ist zuerst der Einsatzbereich entscheidend, jedoch auch die persönlichen Vorlieben des Bauherrn bezüglich Baubiologie oder Langlebigkeit. So unterschiedlich wie die Einsatzbereiche und die Vorlieben, so unterschiedlich sind auch die möglichen Materialien. Ob Schafwolle, Zellulose, Kork, Stroh, Hartschaum oder ein anderes Produkt kann der Bauherr entscheiden. Biologie, Preis, Haltbarkeit und technische Anforderungen müssen hier abgewogen werden.

Im Trockenbau finden sich meist Dämmungen aus Stein- oder Glaswolle mit welchen die Systeme der Hersteller auch entsprechende Prüfzeugnisse bezüglich Brand- und Schallverhalten beibringen. Wobei Steinwolle geringfügig etwas bessere Brand- und Schallschutzeigenschaften aufweist, dafür Glaswolle etwas leichter ist. Hergestellt wird Glaswolle – wie der Name schon sagt – aus Glas, wobei die meisten Hersteller einen hohen Anteil an Altglas verwenden. Die Steinwolle wird aus anderen Mineralien wie z. B. Basalt oder Feldspat und recyclter Steinwolle hergestellt.